Kamera-Einstellungen

Kameraeinstellungen | Das bedeuten die Abkürzungen „P, A, S, M“ am Moduswahlrad deiner Kamera

Moduswahlrad

Was bedeuten eigentlich die Einstellungen am Moduswahlrad und was passiert dabei?

Welche Kameraprogramme und Kameraeinstellungen gibt es?

Hilfe für Foto Einsteiger über das Modusrad?

Ich war zu Beginn mit all den Einstellungsmöglichkeiten, Wahlrädern, Programmen, … meiner Kamera total überfordert. Deshalb macht es wirklich Sinn, sich zu Beginn intensiv damit auseinander zu setzen. Ich habe mir dafür Bücher besorgt, Zeit auf YouTube verbracht und gaaaanz viel einfach ausprobiert.

Ich versuche euch nachstehend die Moduseinstellungen einfach zu erklären. Dazu will ich auch noch erwähnen, dass das Moduswahlrad bei jeder Kamera etwas anders aussieht.


Das Moduswahlrad auf deiner Fotokamera leicht und verständlich erklärt

Folgende Möglichkeiten findest du auf deinem Moduswahlrad und diese stehen für:

Moduswahlrad Sony Alpha 6000

P steht für Programmautomatik

A steht für Blendenpriorität

S steht für Zeitpriorität

M steht für Manuelle Belichtung

MR steht für Memory Call, also Speicherabruf

Filmmodus

Panorama

SCN steht für Motivprogramm – Szenenwahl (Porträt, Sportaktion, Makro, Landschaft, Sonnenuntergang, Nachtszene, Handgehalten bei Dämmerung, Nachaufnahme, Anti-Bewegungsunschärfe

Bei der Sony Alpha 6000 gibt es noch 2 weitere Programme:

Intelligente Auto

Überlegene Automatik


P = Programmautomatik

Die Programmautomatik ist zwar auch eine Automatik, gibt aber im Unterschied zu AUTO = Automatik (welche alle Einstellungen selbst vor nimmt) so viele Freiheiten wie möglich. D.h. du kannst, außer der Automatischen Belichtung, alle Einstellungen selbst vornehmen.

A = Blendenpriorität

Diese Einstellung wird auch Halbautomatik genannt. Wichtig hierbei ist zu wissen, dass damit die Schärfentiefe, auch Tiefenschärfe genannt, beeinflusst werden kann. D.h. du kannst damit den Bereich auf deinem Foto auswählen, der scharf sein soll.
Wenn du z.B. ein Porträt fotografieren willst, kannst du mit einem kleinen Blendenwert (= f) den Hintergrund unscharf machen. Mit einem großen Blendenwert – das ist gut für z.B. Landschaftsaufnahmen – wird die Person und der Hintergrund scharf.

Also zusammengefasst:
Je kleiner die Blendenzahl (wie z.B. f/2,0), desto kleiner die Schärfentiefe -> der Hintergrund wird unscharf und weich.
Je größer die Blendenzahl (wie z.B. f/11), desto größer die Schärfentiefe -> der Hintergrund wird ebenfalls scharf.

Tipp: Lichtstarke Objektive, wie Festbrennweiten, eigenen sich besonders gut dafür. Ich habe mir aus diesem Grund das >> Sony Objektiv Festbrennweite, 50 mm, F1.8 gekauft.

S = Zeitpriorität

S steht für Shutter Priority, ist ebenfalls eine Halbautomatik und damit kann die Verschlusszeit, also die Dauer der Belichtung, gesteuert werden. Dargestellt wird diese entweder durch einen Bruch (1/60 = eine sechzigstel Sekunde) oder bei längeren Verschlusszeiten durch “ (6“ steht für 6 Sekunden). Einstellbar ist diese durch den Drehregler (Drehregler ganz oben rechts) oder das Einstellrad. Durch eine kurze Verschlusszeit können Bewegungen scharf dargestellt, also eingefroren, werden. Durch eine lange Verschlusszeit können Bewegungen „verwischt“ werden.

Hier eine Beispiele für Verschlusszeiten (nur als Anhaltspunkte):

Verschlusszeit und Anwendung / Effekt:

1/4000-1/2000 Sek                           
Hier wird Bewegungen eingefroren, z.B. für Insekten oder Vögel im Flug oder auch einen fallenden Wassertropfen oder Sportszenen.

1/250-1/60 Sek                                 
Mitzieheffekte für z.B. laufende Katzen oder ein Auto.

1/15-1 Sek, Stativ empfohlen           
Fließendes Wasser wird weich – das hast du bestimmt schon auf Fotos von Wasserfällen gesehen.

1-30 Sek = mit “ gekennzeichnet, Stativ empfohlen            
Bei Nachtaufnahmen zeichnen Autos so Lichtspuren, Feuerwerk, sich bewegende Personen werden verschwommen

M = Manuelle Belichtung

Bei dieser Einstellung können der Blendenwert und die Verschlusszeit manuell eingestellt werden. Dies ist bei folgenden Anforderungen sinnvoll: Du hast schwierige Lichtverhältnisse + willst Bewegungen verwischen oder einfrieren + willst die Schärfentiefe beeinflussen. Dabei kannst du über den Drehregler (ganz oben rechts) den Blendenwert und über das Einstellrad die Verschlusszeit festlegen.

MR = Speicherabruf = Memory Call

Mit dieser Wahl kannst du zuvor gespeicherte Kameraeinstellungen wieder abrufen. Dies macht insbesondere Sinn, wenn du bestimmte Aufnahmesituationen immer wieder benötigst, wie z.B. Nachtaufnahmen.

Filmen

Zum Starten sowie Stoppen der Filmaufnahme musst du die Taste mit dem roten Punkt drücken – diese befindet sich an der rechten Seite oben.

Panorama

Diese Einstellung wird wohl den meisten auch vom Handy bekannt sein. Man schwenkt möglichst gleichmäßig in die Richtung des Pfeils am Display. Wenn dies zu schnell oder langsam passiert, bricht die Aufnahme automatisch ab. Außerdem kann man auch die Richtung selbst wählen, indem man den Drehregler (dieser befindet sich ganz oben rechts und ist ein ganz schwarzes Drehrad) betätigt. Auch hier ist wieder zu beachten, dass lediglich ein JPG und kein RAW-Format gespeichert wird.

Du willst wissen mit welchem Equipment ich fotografiere?
>> Hier findest du meine Ausrüstung.

Motivprogramme – Szenenwahl SCN

Gerade für Einsteiger ist diese Moduswahl perfekt! Ich nütze diese zurzeit wirklich gerne. Nachdem du das Moduswahlrad auf SCN gestellt hast, kannst du über den Drehregler (dieser befindet sich ganz oben rechts und ist ein ganz schwarzes Drehrad) eine Szene wählen. Du bestätigst diese dann mit der runden Mitteltaste.

Diese Szenen stehen zur Auswahl:

Porträt

Dabei wird die Gesichtserkennung aktiviert, Hauttöne werden automatisch etwas weicher und der Hintergrund wird etwas unscharf.
(Manuelle Einstellungen für den Profi: Aufnahmemodus A & Fokusmodus AF-C)

Sportaktion

Mit dieser Einstellung erwischt du Motive, die sich bewegen wie zB. eine fliegende Biene, herumtollende Kinder oder natürlich auch Sportler. Diese werden also am Bild „eingefroren“ und eine Serienaufnahme erstellt.
Wenn du den Auslöser länger gedrückt hälst, werden so lange auch mehrere Bilder aufgenommen – dann kannst du das im Anschluss das Beste daraus wählen.
(Manuelle Einstellungen für den Profi: Aufnahmemodus S & Fokusmodus AF-C)

Makro

Ist geeignet für Nahaufnahmen und damit kannst du zB. Insekten, Blumen, … gut von nahem fotografieren. Dabei musst du jedoch auf den Abstand zum Objekt bzw. dein verwendetes Objektiv achten – das würde ich einfach einmal ausprobieren, dann merkst du schnell wo die Grenze der Nähe liegt. Für richtige Makroaufnahmen benötigst du nämlich ein Makroobjektiv.

Landschaft

Damit werden Farben kräftiger dargestellt – besonders bei den Farben Grün und Blau erkennt man einen guten Unterschied.

Sonnenuntergang

Diese Szenenwahl erzeugt sehr warme Töne indem Rottöne hervorgehoben werden und auch der Kontrast wird dabei erhöht.

Nachtszene

Diese ermöglicht die Aufnahme einer scharfen Nachtszene – unbedingt mit Stativ verwenden um Unschärfe zu vermeiden.
(Manuelle Einstellungen für den Profi: Aufnahmemodus M & feste ISO-Einstellung und Stativ nützen)

Handgeh. bei Dämm.

Damit gelingen Nachtaufnahmen auch ohne Stativ, da die Kamera im Hintergrund mehrere Fotos anfertigt und verwendet. Das Ergebnis ist jedoch nur 1 Foto – ACHTUNG: falls du ein RAW von deiner Aufnahme in deiner Galerie suchst… Bei dieser Einstellung kann keines angefertigt werden sondern ausschließlich ein JPG.

Nachtaufnahme

Diese Einstellung kannst du verwenden, wenn du zb. eine Person in der Nacht fotografieren willst. Dafür musst du den integrierten Blitz der Sony mit der Blitz-Taste herausklappen – auch hier sollte besser ein Stativ verwendet werden und sich die Person am Foto gar nicht bewegen.

Anti-Beweg.-Unsch.

Damit kannst du bei schlechten Lichtverhältnissen Verwacklungen vermeiden, gerade auch wenn du mal kein Stativ dabei hast. 

Intelligente Auto

Diese ermittelt automatisch die Szeneneigenschaften.

Überlegene Automatik

Es wird automatisch eine schöne Aufnahme bei gleichzeitiger Unschärfe- und Rauschreduzierung erstellt.


Manche anderen Kameras haben noch Programme zB.:

Zeitlupe und Zeitraffer S&Q – Slow Motion & Quick Motion

Standardmäßig ist hier eine 4fache Zeitlupe eingestellt. Unter einstellungen kannst du jedoch Änderungen selbst vornehmen. Falls dir dabei die Abkürzung „fps“ angezeigt wird, steht dies für „frames per second“ = Bilder pro Sekunde.

Automatik AUTO

Wie der Name schon verrät, nimmt hier die Kamera alle Einstellungen selbst vor. Dies ist gerade für Einsteiger eine super Hilfe. Der Nachteil besteht aber darin, dass mit dieser Einstellung auch andere Funktionen und Einstellungen (wie zB. die Belichtungskorrektur) nicht mehr zur Verfügung stehen, also selbst nicht mehr veränderbar sind.

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1 Kommentar
  • Reply
    Carola Mayer
    Juni 27, 2022 at 9:14 am

    Ganz herzlichen Dank für diese tolle Zusammenfassung!

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