Objektive in der Interieurfotografie
In der Innenraumfotografie ist das Standardobjektiv in der Regel ein Weitwinkel, um den gesamten Raum erfassen zu können. Es lässt die Räume geräumig erscheinen (was im Allgemeinen eine gute Sache ist), und es hilft auch, den Grundriss des Ortes zu vermitteln). Alle Brennweiten zwischen 16 und 24 mm auf einer Vollformatkamera eignen in der Regel dafür.
Für Detailaufnahmen oder um Akzente hervorheben zu können, können aber auch andere genützt werden. Die Bilder, die du hier siehst, sind zB. mit meinem 90mm Objektiv entstanden.
Räume fotografieren mit der richtigen Blende
Wenn du alle Details des Raums von vorne bis hinten aufnehmen willst, ist eine kleinere Blende (größere Blendenzahl) wichtig, damit alles im Fokus bleibt. Als Ausgleich musst du möglicherweise eine längere Verschlusszeit verwenden (ein Grund mehr, ein Stativ mitzunehmen).
Für Nahaufnahmen von bestimmten Objekten oder Dekorationen kannst du die Blende wieder öffnen, um einen absichtlich unscharfen Hintergrund zu erzeugen.
Licht beim Innenraum Fotografieren
Achte auf die Position des Lichts. Oberlichter/Deckenleuchten zB. können unschöne Schatten erzeugen. Schalte es daher aus und beobachte, wie das natürliche Licht in den Raum fällt. Die besten Lichtverhältnisse bietet ein bewölkter Tag – öffne die Fenster um weiches Licht in den Raum zu bekommen. Transparente Vorhänge können als Diffusor dienen. Falls das natürliche Licht nicht reicht, kannst du auch ein Stativ nützen, um längere Belichtungszeiten hin zu bekommen. Mit Reflektoren kannst du Schattenbereiche aufhellen. Auch Blitzgeräte und Diffusoren können helfen.
Raum fotografieren mit Bracketing
Bei Innenaufnahmen ist man oft mit einer großen Bandbreite an Licht im Raum konfrontiert – dank einer Mischung aus schattigen Ecken, Kunstlicht und Fensterlicht. Dieser große Dynamikbereich ist oft mehr, als deine Kamera in einer einzigen Aufnahme einfangen kann. Das Problem erkennst du auf den Aufnahmen häufig, wenn der Blick aus einem Fenster nach draußen überbelichtet ist.
Um dem entgegenzuwirken, kannst du Bracketing (findest du im Menü deiner Kamera) aktivieren. Dabei wird eine normale Belichtung, eine um zwei Blenden unterbelichtete Aufnahme und eine um zwei Blenden überbelichtete Aufnahme gemacht. Du kannst deine 3 Aufnahmen dann in zB. Lightroom zusammenfügen.
Stilmittel: Du kannst jedoch auch die Fenster überbelichtet lassen, wenn der Blick nach draußen nicht besonders ansprechend ist. 😉
Innenraum Fotografie mit Stativ
Durch die Verwendung eines Stativs bleiben deine Aufnahmen scharf und rauschfrei, auch wenn du eine längere Verschlusszeit aufgrund schlechter Lichterverhältnisse verwenden musst.
Gerade Linien
Die Verwendung eines Stativs, einer Wasserwaage für den Blitzschuh oder auch die Aktivierung der Rasterlinien auf deiner Kamera helfen dabei, die Ausrichtung an Linien zu erleichtern.
Interior Fotografie Tipps betr. Verzerrung
Eines der größten Probleme für Innenraumfotografen mit Weitwinkelobjektiven ist die perspektivische Verzerrung, die immer dann auftritt, wenn die Kamera nach oben oder unten geneigt wird (d. h., wenn das Objektiv nicht mehr parallel zum Boden steht). Dagegen kann helfen, deine Fotos auf Hüfthöhe oder „Türknaufhöhe“ zu fotografieren, um einen ansprechenden, neutralen Blick auf den Raum zu erhalten.
Achte auf Details bei der Innenraum Fotografie
Wenn du etwas anders positionieren möchtest, dann tu das um ein bestmögliches und harmonisches Ergebnis zu erhalten. Achte auf unschöne Kabel oder Geräte, die sich ins Bild schleichen – es ist meistens viel einfacher (und schneller), diese Dinge vor Ort zu entfernen, als in der Nachbearbeitung. Einen entscheidenden Unterschied kann es auch machen, wenn du Oberflächen abwischt und Kissen etwas aufschüttelst oder drapierst.
Editing und Nachbearbeitung
Deine RAW-Dateien kannst du gut im Nachhinein noch bearbeiten.
- Insbesondere solltest du den Weißabgleich anpassen.
- Die meisten Innenraumfotografen reduzieren die Lichter und verstärken den Kontrast leicht. Ein wenig Klarheit (wenn Sie Lightroom verwenden) kann ebenfalls hilfreich sein.
- Auch Korrekturen für perspektivische Verzerrungen sind notwendig, für zB. nicht gekrümmte Wände… Die Lightroom-Option „Profilkorrekturen aktivieren“ funktioniert im Allgemeinen sehr gut.
Interior Fotograf – Kundenaufträge
Für Kundenaufträge ist es essentiell, im Vorfeld eine detaillierte Aufnahmeliste, die alles abdeckt – von klassischen Weitwinkelaufnahmen bis hin zu engeren Detail-Aufnahmen von bestimmten Elementen, die den Raum besonders machen – gemeinsam mit Ihrem Kunden zu erstellen. Es handelt sich schließlich um eine Zusammenarbeit. Je mehr Sie über die Vision des Kunden / Designers oder Architekten wissen, desto besser können die Bilder umsetzt werden.
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Perfekt – dann melde dich gerne.
Mein Portfolio zum Thema findest du unter:
Interior Fotografie Preise
Manche Fotografen verrechnen Tagessätze, andere wiederum haben einen definierten Stundensatz und eine Aufwandsvergütung (wie Kilometergeld, Anreisekosten,…). Meistens werden die Preise aufgrund unterschiedlichster Anforderungen, Kundenwünsche und Bedürfnisse individuell ermittelt.
Ich hoffe, dass ich damit Lust machen konnte, gleich darauf los zu knipsen. 😉 Falls du noch weitere Tipps für Innenaufnahmen hast, dann teile dies gerne über die Kommentarfunktion mit.
